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Der frühneuzeitliche Fürstenstaat am Beispiel Frankreich (3): Ein neues Herrscherbild
Da würden wir aber Augen machen, wenn Weltregenten wie Trump oder Putin sich in hochhackigen Schuhen und mit Perücke sehen ließen! Ludwig XIV. fand aber gerade das nicht nur chic, sondern nutzte den extravaganten und prächtigen Aufzug, um allen zu zeigen: Ich strahle heller als die Sonne - so mächtig bin ich!
In dieser Unterrichtseinheit lernen Schülerinnen und Schüler Herrschergemälde als Instrumente der Machtrepräsentation zu deuten.
Kompetenzen
In dieser Unterrichtseinheit wird neben Sach- und Methodenkompetenz Urteilskompetenz gefördert.
Die Schülerinnen und Schüler wenden Fachbegriffe korrekt an, setzen Ergebnisse der äußeren Quellenkritik ansatzweise in Beziehung zum erschlossenen Inhalt und beschreiben und erläutern historische Personen aus verschiedenen Perspektiven.
Arbeitsaufträge für Schülerinnen und Schüler
Nachdem du herausgefunden hast, wo Ludwig XIV. residierte, kannst du nun sein Aussehen näher kennenlernen.
Schritt 1
Überlege, welche Materialien aus der damaligen Zeit besonders geeignet wären, um über das Erscheinungsbild König Ludwigs etwas herauszufinden, ehe du weiterliest.
Vielleicht sind dir einige dieser Materialien selbst in den Sinn gekommen: Reliefs (in Stein oder Ton geformte Abbildungen), Statuen, Wandteppiche und vor allem Gemälde, aber auch Lobgesänge und Gedichte. Erinnere dich zurück, wie die Geschichtswissenschaftler (Historiker) diese aus der damaligen Zeit übrig gebliebenen Materialien mit dem Fachausdruck bezeichnen.
Schritt 2
Es handelt sich um Quellen. Mit der Bildquellenart „Gemälde“ kannst du einen Eindruck davon bekommen, wie König Ludwig XIV. ausgesehen hat. Aber Vorsicht: Hat er wirklich so ausgesehen?
Nutze zur Lösung der Aufgabe das Gemälde auf der nachstehenden Seite. Die hellgraue, sehr klein geschriebene Bildunterschrift unter dem Foto gibt dir Auskünfte über die Entstehung des Gemäldes auf dem Foto:
https://segu-geschichte.de/absolutismus/der-staat-bin-ich
Notiere deine Arbeitsergebnisse zu den Fragen in der Tabelle stichwortartig:
Fragen an das Gemälde | Vorstellung des Gemäldes |
Wer hat das Gemälde hergestellt? | |
Wann entstand das Gemälde? | |
Für wen oder in wessen Auftrag könnte das Gemälde hergestellt worden sein? |
|
Warum wurde das Gemälde vermutlich hergestellt? |
Schritt 3
Nutze deine bisherigen Arbeitsergebnisse sowie den kurzen darstellenden Text unterhalb des Fotos, um vorläufig eine Aussage darüber zu treffen, ob es bei dem Gemälde darum ging, das tatsächliche Aussehen König Ludwigs XIV. wiederzugeben, also ein Portrait zu malen. Notiere deine Überlegungen stichwortartig und begründe deine Einschätzung.
Schritt 4
Nach diesen Vorüberlegungen zur Entstehung untersuche nun, was auf dem Gemälde zu sehen ist. Löse dazu die auf der Internetseite formulierten Aufgaben 1a) und 1b) sowie Aufgabe 2).
Schritt 5
So genau informiert über das, was im Einzelne zu sehen ist, kannst du jetzt deuten, also erklären, warum das Gemälde entstanden ist: Was soll es über den König aussagen?
Formuliere eine Antwort und begründe dein Ergebnis mit Hilfe von möglichst vielen Hinweisen auf dem Gemälde.
Bereitgestellt von: Niedersächsische Landesschulbehörde, Fachberatung Geschichte, 04/2020